Golf & Natur in Gold - Bericht DGV

Liebe Mitglieder,
im Serviceportal des Deutschen Golf Verbandes wurde dieser wunderbare Bericht zur Auszeichnung in Gold des Chefredakteurs und Herausgebers des MAIN Golf Magazins, Herrn Arne Bensiek, veröffentlicht:

Golf Club Hanau-Wilhelmsbad erreicht Gold!

Mit Gold kennen sie sich im Golf Club Hanau-Wilhelmsbad schon eine Weile aus. Zwischen den Spielbahnen 12 und 16 leben insgesamt 16 Honigbienenvölker. Die fleißigen Insekten schätzen das umfangreiche Nahrungsangebot des Parkland-Kurses sowie der näheren Umgebung und produzieren im Durchschnitt jährlich 500 Kilogramm Honig – gewissermaßen flüssiges Gold. 

Es ist unter anderem das Verdienst der Bienen von Imkermeister Matthias Ullmann, dass der GC Hanau-Wilhelmsbad vom Deutschen Golf Verband (DGV) im Programm Golf & Natur mit dem Goldzertifikat ausgezeichnet wurde. Der Clubhonig, den die Mitglieder sehr schätzen und eifrig kaufen, zählt zu den Maßnahmen, mit denen die Hanauer den Einklang von Golfanlage und Artenvielfalt unter Beweis stellen.

„Golf und Natur genießt in unserem Club einen besonders hohen Stellenwert“, betont Präsident Christofer Hattemer. Seit fünf Jahren nimmt Hanau am Programm teil. Dass der Club eng mit der Natur verbunden ist, ergibt sich schon aus seinem einzigartigen Standort: Die 18 Spielbahnen erstrecken sich auf den 73 Hektar der ehemaligen Fasanerie des Prinzen von Hessen, ringsherum umgeben von einem mehr als 300 Jahre alten pittoresken Basaltsteingemäuer. Kapitale Bäume, teils Jahrhunderte alt, sowie Bäche und Teiche prägen den Charakter und das Spiel auf diesem liebevoll gepflegten Golfplatz. Mit seinen unzähligen Rhododendron-Büschen, Trauerweiden und Blumenwiesen gleicht er einer Auenlandschaft. Fuchs und Hase sind auf der Anlage des 1958 gegründeten Clubs ebenso heimisch wie junge Rehe, die dank ihrer kleinen Statur noch durch die vereinzelten alten Gatter in der Mauer passen.

„Ich habe bei uns auch schon einen Eisvogel gesichtet“, erinnert sich Platzwart Klaus Dreßler. Seit April 2019 gehört der gelernte Bauingenieur dem Vorstand an und treibt im Club das Thema Golf und Natur voran, unterstützt von Head-Greenkeeper Tommy McFadden und seinem Team. Diverse Maßnahmen zur Sicherheit der Mitarbeiter wurden umgesetzt, denn zum Programm Golf & Natur gehört neben der Förderung von Flora, Fauna, Pflege und Spielbetrieb auch der Arbeitsschutz. Aus Sicherheitsgründen habe der Club in den vergangenen Jahren bis zu 500 Bäumen fällen müssen, die wegen anhaltender Trockenheit gestorben seien, berichtet Dreßler. Vor allem Buchen, Birken und Nadelbäume. Um den Charakter der Anlage zu bewahren, pflanze der Club neue Bäume, die ein wärmeres und trockeneres Klima vertragen. Für den Artenwechsel kommen etwa die ungarische Eiche, die deutsche Stieleiche oder die Waldkiefer in Frage.

Maßnahmen, mit denen die Hanauer ebenfalls punkten konnten, sind eine neue Brücke über den Graben auf der 16. Bahn, die Restaurierung eines schmiedeeisernen Tors und vor allem der Umbau der 18. Bahn, der mit der Errichtung eines großzügigen Kurzspielbereichs einherging. Die Abschläge des Par 5 wurden weiter nach hinten verlegt, das Grün vorgezogen, um Platz zu gewinnen für das Chipping-Areal. Das Loch ist nur zwar etwas kürzer, bekam von Architekt Hendrik Hilgert im Gegenzug aber ein anspruchsvoll onduliertes Grün verpasst, das links von zwei Bunkern und rechts von einem steilen Run-off verteidigt wird. Der neue Chipping-Bereich sucht in der Rhein-Main-Region seinesgleichen.

„Wir hören immer wieder von unseren Gästen, was für einen schönen Platz wir haben“, sagt Klaus Dreßler. Ein Eindruck, den er auch schon manches Mal gehabt habe, wenn er von Golfreisen oder anderen Auswärtsspielen wieder nach Hanau zurückgekehrt sei. Alex Cejka, der im Golf Club Hanau-Wilhelmsbad das Golfspielen lernte und die Grundlage für seine Karriere legte, kommt bis heute mindestens einmal im Jahr aus den USA, um seinem Club einen Besuch abzustatten – und Head-Pro John Brennand, mit dem er seit Jahrzehnten befreundet ist. Cejka ist leidenschaftlicher Angler und hat aus den Hanauer Wasserhindernissen schon so manchen kapitalen Hecht gezogen.

Klaus Dreßlers Lieblingsort auf der Anlage sind die beide Terrassen am Clubhaus, die einen herrlichen Blick wahlweise auf die erste oder die neunte Bahn bieten. Hier krönt auch Fußballbundesligist Eintracht Frankfurt inzwischen schon traditionell die Siegerinnen und Sieger seines jährlichen Golfturniers. Um seinen hohen Anspruch zu unterstreichen und zu festigen, zählt der Golf Club Hanau-Wilhelmsbad schon seit vielen Jahren zur Wertegemeinschaft der Leading Golf Clubs of Germany.

Den Wert ihrer Beiträge zum Naturschutz und zur Artenvielfalt wollen Platzwart Klaus Dreßler, Präsident Christofer Hattemer und der restliche Vorstand zukünftig noch stärker im eigenen Club sichtbar machen. Golferinnen und Golfer könnten schließlich stolz darauf sein, mit ihren Mitgliedsbeiträgen nebenbei auch die Biodiversität zu fördern. „Kommunikation ist für das Umsetzen unserer Golf-und-Natur-Maßnahmen nicht unwichtig“, sagt Dreßler. Bewusst habe der Club zuletzt einige Totholzhaufen liegengelassen. „Ich habe daraufhin von einem Mitglied geklagt bekommen, das sehe hässlich aus“, berichtet der Platzwart. Dreßler klärte auf, dass der Golfclub damit Tieren Brutplätze biete.

Nach dem Silber-Zertifikat im Jahr 2018 überreichte DGV-Auditor Andreas Klapproth – auch im Namen von Bodo Rüdiger von der Deutschen Gesellschaft zur Zertifizierung von Managementsystemen (DQS) – dem Vorstand des Golf Club Hanau-Wilhelmsbad die Auszeichnung in Gold.

Text: Arne Bensiek