Umweltministerien von Baden-Württemberg, Bayern und Hessen setzen auf Artenvielfalt auf Golfanlagen
Wiesbaden, 24. Mai 2022. „Golfanlagen sind nicht Teil des Problems, sondern Teil der Lösung“, sagte Dr. Andre Baumann beim Start des Projektes Lebensraum Golfplatz. Der Staatsekretär des baden-württembergischen Umweltministeriums verlieh jetzt 32 Golfanlagen der Region Urkunden im Rahmen des baden-württembergischen Projektes Lebensraum Golfplatz. Fast zeitgleich unterzeichnete das hessische Umweltministerium eine Kooperationsvereinbarung, mit dem Ziel, die Artenvielfalt auf den hessischen Golfanlagen zu fördern. Schon 23 Golfanlagen in Hessen, darunter auch der Golf Club Hanau-Wilhelmsbad, haben ihre Teilnahme zugesagt. Und beim Blühpakt Bayern wurden insgesamt 26 Golfanlagen für ihren „blühenden Golfplatz“ auszeichnet. Die drei Aktionen zeigen, passend zum Weltbienentag am 20. Mai, dass es der deutsche Golfsport ernst meint mit der Förderung der Artenvielfalt auf Golfanlagen. „Golfplätze sind für die Förderung der Artenvielfalt besonders geeignet“, sagt Marc Biber, Abteilungsleiter Umwelt & Platzpflege beim Deutschen Golf Verband (DGV), der das Projekt 2019 gemeinsam mit dem Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg und dem Baden-Württembergischen Golfverband (BWGV) ins Leben rief. „Golfplätze erstrecken sich bundesweit auf rund 48.000 Hektar Fläche, wobei aber nur 40 Prozent davon im Schnitt für die Spielbahnen genutzt werden. Nachdem die anderen 60 Prozent keinerlei „Produktionszwang“ unterliegen, können diese für die Schaffung kleinteiliger Lebensräume genutzt werden.“ Entsprechend ist der Name der Initiative „Lebensraum Golfplatz – Wir fördern Artenvielfalt“ Programm, mit dem mittel- bis langfristigen Ziel, möglichst in allen Bundesländern Umsetzung zu finden. Dafür setzt sich der DGV im Gesamtvorhaben aktiv ein.
Hessen: Startschuss im GC Neuhof mit Umweltministerium
Von den guten Erfahrungen in Baden-Württemberg profitieren möchte der Hessische Golfverband (HGV). Dessen Präsident, Christofer Hattemer, konnte gemeinsam mit Marcus Neumann, Vorstand des DGV, sowie mit Staatssekretär Oliver Conz vom Hessischen Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz am 21. Mai im Golfclub Neuhof eine gemeinsame Kooperationsvereinbarung unterzeichnen. „Wir haben schon vorgearbeitet – und sind seit Herbst 2021 mit unseren Golfanlagen aktiv. Unser Umweltausschuss hat bereits alle 23 teilnehmenden Anlagen besucht und entsprechende Maßnahmen vor Ort abgestimmt,“ berichtet Hattemer vom Projektfortschritt. Staatssekretär Conz hebt die Chancen der Kooperation hervor. „Das Ziel, das uns alle motiviert ist einfach, wertvolle Lebensräume zu schaffen und zu vernetzen. Golf ist mit seinen naturnahen Golfplätzen ein Sport, der die biologische Vielfalt fördern und unterstützen kann – und wir vom hessischen Umweltministerium möchten diese einmalige Chance unbedingt nutzen.“ Der Golfclub Neuhof, der bereits seit 2009 am Umweltprogramm Golf&Natur des DGV teilnimmt und seither mehrfach mit der Auszeichnung in Gold re-zertifiziert wurde, bot dabei den idealen Rahmen für den Start dieses Programms. Gemeinsam wollen HGV, DGV und Umweltministerium die Schaffung naturnaher Lebensräume fördern sowie die vorhandene Artenvielfalt auf Golfanlagen in Hessen sichern und weiter deutlich verbessern. Der Leitgedanke „Lebensraum Golfplatz“ verpflichtet die Kooperationspartner auf das gemeinsame Streben nach mehr Artenvielfalt und das Erreichen eines höheren Stellenwerts der Artenvielfalt innerhalb des Golfsports.
Die Akzeptanz des Projekts ist gleichermaßen hoch, was vor allem an der einfachen Umsetzbarkeit und unbürokratischen Herangehensweise liegt. Egal ob Anlage eines Totholzhaufens, Optimierung von Magerrasenwiesen oder erstklassige Biotoppflege – im Mittelpunkt steht die praktische Beratung der Clubs vor Ort.
Quelle: Deutscher Golf Verband
Bild: Unterzeichneten den Kooperationsvertrag mit dem Ziel mehr Artenvielfalt auf hessischen Golfanlagen zu erreichen: DGV-Vorstand Marcus Neumann, Umweltstaatssekretär Oliver Conz und HGV-Vorsitzender Christofer Hattemer (v.l.n.r.; Foto: DGV)