Was bedeutet der Winterspielbetrieb für die Anlage des Golfclubs Hanau-Wilhelmsbad?
Nasskaltes Wetter, was generell als milder Winter bezeichnet wird, bedeutet für alle Rasenflächen, ob von Fußballplätzen oder Golfanlagen, eine Beeinträchtigung ihrer Vegetation. Die Bodenbeschaffenheit spielt dazu noch eine zusätzliche Rolle. Die Jahresmitteltemperaturen sind gestiegen, ebenso die Niederschlagsmengen in allen Jahreszeiten, der Sommer ausgenommen. Die Auswirkungen sind verlängerte Vegetationszeiten, keine Winterruhe und somit eine geringere Vitalität der Gräser! Die Anzahl der Rasenkrankheiten ist für den Laien unvorstellbar, es sind ca. ein Dutzend Krankheiten. Der „Schneeschimmel“ wird durch milde Winter gefördert, hohe Luftfeuchtigkeit fördert die „Rotspitzigkeit“. Die Stresskrankheit „Anthracnose“ breitet sich über die gesamte Vegetationsperiode aus, infolge von Verletzungen, Bodenverdichtungen, Kaliummangel und zu viel Stickstoff. „Dollarfleck“ und „Blattflecken Spp.“ sind weitere Krankheiten, deren Namen schon mancher Golfer gehört hat. Drei weitere Krankheiten treten erst in der jüngeren Zeit auf. Der integrative Pflanzenschutz, der gesetzlich geregelt nicht nur für Landwirte, Weinbauern und andere Nutzer der Natur gilt, bedeutet auch für Golfanlagen ein anderes Pflegekonzept als vor noch nicht allzu lang zurückliegenden Zeiten. Dies bedeutet, dass intensiver mechanisch gepflegt werden muss, was während der Golfsaison in der Vegetationsphase zu einem höheren  Aufwand führt und somit auch mehr Zeit in Anspruch nimmt.Aus diesen Gründen werden heutzutage Sperren unseres Platzes notwendig, die vor Jahrzehnten in Hanau noch keine Rolle gespielt haben. Denn es war noch eine andere Witterung vorhanden, der Golfbetrieb auf der Anlage war noch weitaus geringer und auf den Natur- und Pflanzenschutz wurde weniger Rücksicht genommen! Um unsere Spielbahnen weiterhin im bestmöglichen Zustand zu erhalten, müssen wir, im Sinne von „Lebensraum Golfplatz“, Kompromisse schließen, zwischen ganzjährigem uneingeschränktem Golfbetrieb und Nachhaltigkeit unserer Rasenflächen. Und Nachhaltigkeit heißt nicht nur langlebig und dauerhaft, sondern auch den „Dreiklang“ aus Ökologie (Umwelt und Naturschutz), Ökonomie (Wirtschaftlichkeit) und sozialer Verantwortung für die Gemeinschaft und die Menschen.