Course-Rating-Korrektur ("PCC")

Die Basis zur Errechnung von Playing- und Course-Handicaps sind neben dem Handicap-Index die Course-Rating-Werte. 

Die Course-Rating-Werte drücken die Platzschwierigkeit aus. Um diese Werte einheitlich zu ermitteln, wird bei der Bewertung immer von durchschnittlichen Platz- und Spielbedingungen ausgegangen. Die Realität zeigt aber, dass es manchmal aus unterschiedlichen Gründen Abweichungen von den durchschnittlichen Bedingungen gibt. So wird ein Platz gelegentlich kürzer oder länger „gesteckt“, wie beispielsweise zur Schonung von Abschlägen.

Das Course Rating System geht darüber hinaus von durchschnittlichen Rollbedingungen aus, was oftmals durch lange nasse Phasen oder – wie in den zurückliegenden Jahren der Fall - durch vermehrte Phasen der Trockenheit im Rating nicht reflektiert werden kann. So können beispielsweise lange Trockenphasen die Rollbedingungen des Balls positiv, sehr wohl aber auch negativ beeinflussen. Bei nassen Phasen spielt sich ein Platz definitiv länger als üblich.

Um eine gerechte und vergleichbare Justierung der Rating-Werte vorzunehmen, sehen die Handicap-Regeln eine mögliche Course-Rating-Korrektur vor. Im englisch-sprachigen Ausland ist dies unter PCC (Playing Conditions Calculations) bekannt. Anders als bei Anpassungsmethoden in der Vergangenheit werden hierfür alle Handicap-relevanten Runden des Tages auf der gespielten Golfanlage betrachtet, also nicht nur die Runde eines einzelnen Turniers. Dies hat zur Folge, dass im Falle einer notwendigen Anpassung, diese aufgrund einer größeren Anzahl von Ergebnissen erfolgt. Wie im Handicapping generell, so auch bei der Course-Rating-Korrektur gilt: Je mehr Ergebnisse, desto belastbarer die Erkenntnisse daraus. Die Course Rating Korrektur wird deshalb am Abend alle Handicap-relevanten Ergebnisse gebündelt auswerten und diese ins Verhältnis setzen zu den zu erwartenden Ergebnissen bei gegebenen Course Rating Werten. Ein echter Vorteil ist, dass alle Spieler, sofern überhaupt relevant, die gleiche Korrektur erhalten. Anders als bisher kann es somit nicht mehr vorkommen, dass am gleichen Tag auf dem gleichen Platz unterschiedliche Korrekturfaktoren greifen.

Eine solche Anpassung kann die Werte -1 bis +3 annehmen. Das bedeutet, dass ein Platz mit beispielsweise einem CR-Wert von 71,6, bei besonders schwierigen Bedingungen (+2) faktisch eigentlich einen CR-Wert von 73,6 verdient hätte, das Course Handicap jedoch nur auf Basis 71.6 kalkuliert wurde. Dem Spieler würden somit zwei Schläge unterschlagen werden. Dies gilt es auszugleichen.
Hinweise:
Die Course-Rating-Korrektur wird nur sehr selten ungleich „0“ sein.
- Die Course-Rating-Korrektur wird, wenn überhaupt greifend, meist einen positiven Wert annehmen
- Selbst wenn die Course-Rating-Korrektur greift, muss immer berücksichtigt werden, dass sie nur dann auf den Handicap-Index eine Auswirkung hat, wenn dieses Ergebnis zu den besten acht zählt.

Diese Korrektur ist verbindlicher Bestandteil des World Handicap Systems und somit der Handicap-Regeln. Es ist nicht zuletzt auch dem Deutschen Golf Verband zu verdanken, dass bei der Ausarbeitung der Berechnungsmethode durch die Lizenzgeber, der Grundsatz greift, dass sehr extreme Abweichungen vorliegen müssen, bevor diese PCC-Kalkulation zu einer Anpassung führt.

Hier geht's zum offiziellen Video "Course-Rating-Korrektur" ....